Das formale berufliche Anerkennungsverfahren zu einem im Ausland erworbenen Berufsabschluss ist fertig. Das Ergebnis ist eine Teilanerkennung bzw. die Feststellung, dass noch wesentliche Unterschiede zu einer vollen Gleichwertigkeit bestehen. Wie geht es jetzt weiter?

Mit dieser Frage müssen sich viele Ratsuchende jeden Tag beschäftigen. Für manche Berufsfelder gibt es klar strukturierte Lösungen, wie z.B. Kurse zur Vorbereitung auf eine Kenntnisprüfung als Gesundheits- und Krankenpfleger*in oder alternativ einen Anpassungslehrgang.

Was aber wenn so ein Weg für viele Berufe gar nicht existiert oder es schlicht keine Angebote gibt? Was, wenn die Angst vor einer Prüfung so groß ist, dass sie zu einer schier unüberwindbaren Hürde wird?

Diesen Herausforderungen begegnen wir im IQ Teilvorhaben IQ Individuelle Qualifizierung und Begleitung, indem wir  die Lücken der Qualifizierungsangebote des Bildungsmarktes füllen, individuelle Qualifizierungen konzipieren, mittels Coachings arbeitsmarktrelevante Hemmnisse abbauen und neue Konzepte der Qualifizierung entwickeln, erproben und etablieren. Ziel ist es, den Menschen mit ausländischen Kompetenzen Chancen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu öffnen, damit sie bildungsadäquat und nachhaltig beschäftigt werden können.

Wir sprechen Menschen mit und ohne formale Abschlüsse an, Akademiker*innen und Nichtakademiker*innen, Menschen, die in reglementierten und nicht reglementierten Berufen arbeiten möchten.

Wir führen Brückenkurse zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt z.B. für ausländische Lehrkräfte, Seiten- und Quereinsteiger*innen, für Ingenieur*innen und Architekt*innen aber auch für Personen ohne formale Qualifikationen durch, in denen wir Kompetenzen sichtbar machen, fachspezifische Kenntnisse und integrierte sprachliche Komponenten vermitteln sowie Kommunikationstechniken trainieren.

Wir bereiten in Kleingruppen oder individuellen Qualifizierungen Menschen mit Berufen aus medizinischen und handwerklichen Branchen oder den IHK-Bereichen fachlich und fachsprachlich auf ihre Arbeit vor. Wir helfen den Teilnehmenden in individuellen Coachings zur Persönlichkeitsentwicklung, ihre persönlichen Ängste und Herausforderungen, die die Arbeitsmarktintegration hemmen, abzubauen und Strategien zu entwickeln, eigene Ressourcen zu aktivieren, um nachhaltig auf dem Arbeitsmarkt „anzukommen“.

Ingenieur*innen lernen im Ausland vermutlich wenig über deutsche Industrienormen oder das deutsche Vergabe- und Steuerrecht. Auf dem Arbeitsmarkt aber wird erwartet, dass sie diese Themenfelder und noch vieles mehr beherrschen. Wir vermitteln in den Kursen Grundlagen, vernetzen mit Spezialist*innen und Institutionen, die auch im späteren Berufsleben weiterhin zur Seite stehen und zeigen regionale Besonderheiten, Angebote und strukturelle Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern auf, wie z.B. das blaue Band der Industrie für neue Klimatechnologien.

Fast alle Ratsuchenden bringen neben ihrer professionellen Bildungsbiografie auch einen großen Rucksack an individuellen Herausforderungen mit, die sie daran hindern in Deutschland in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten. Dies ist nicht immer nur die Sprache. Manchmal werden die Ängste, den typisch deutschen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, übermächtig. Diese Stolpersteine gilt es in ganz persönlichen, geschützten Gesprächen zu ermitteln und gemeinsam Strategien zu entwickeln, auszuprobieren und zu vertiefen um die eigenen Ressourcen zu aktivieren.

Über den Verbund für Soziale Projekte - VSP

Die Verbund für Soziale Projekte gGmbH ist als langjähriger Träger unterschiedlicher sozialer Projekte auch im Bereich der beruflichen Integration von Menschen ausländischer Herkunft tätig. Hierzu zählt auch ein Teilvorhaben des IQ-Netzwerkes Integration durch Qualifizierung im regionalen Integrationsverbund, das eine Brücke zwischen im Ausland erworbenen Kompetenzen und vom Arbeitsmarkt erwarteten Qualifikationen baut.